Führerschein freiwillig abgeben?

Ob wegen nachlassender Sehkraft oder mangelnder Konzentrationsfähigkeit im Alter, wegen einer Erkrankung oder aus anderen Gründen – manche Menschen entscheiden sich dafür, ihren Führerschein freiwillig abzugeben. Hier mehr zu möglichen Gründen, wie man sich in Sachen Fahrsicherheit in einem Kurs wieder fit für den Straßenverkehr machen kann und wie die freiwillige Abgabe des Führerscheins funktioniert.

Gründe für den Führerscheinverzicht

Einige Senioren merken es, wenn die Fähigkeit zum sicheren Autofahren langsam nachlässt. Das Reagieren in bestimmten Situationen erfolgt verzögert, das Sehen ist bei Dunkelheit oder in der Dämmerung nicht optimal, und auch die Ohren lassen nach – das Autofahren wird zunehmend zum Stressfaktor. Wer diese Symptome an sich bemerkt, gibt oft zur eigenen Sicherheit und der anderen Straßenverkehrsteilnehmer seinen Führerschein ab. Leider übergehen einige Senioren ihre nachlassenden Fähigkeiten bewusst oder bemerken diese erst, wenn sie in einen Unfall verwickelt sind. Ebenfalls ein Grund, den Führerschein freiwillig abzugeben, kann eine Suchterkrankung (z. B. Alkohol oder Drogen) sein, eine starke Sehschwäche oder Erblindung sowie eine Erkrankung, bei der plötzliche Ausfälle am Steuer nicht vorhersehbar sind. Etwa bei Herzproblemen, motorischen starken Einschränkungen, neu aufgetretener Epilepsie oder aus einem anderen Grund, der sicheres Fahren nicht mehr möglich macht.

Hinweis: Es gibt keine Pflicht, den Führerschein abzugeben. Wer es dennoch tut, handelt verantwortungs- und rücksichtsvoll.

Sicherheit im Straßenverkehr

Wer schon sehr lange kein Auto mehr gefahren ist, traut sich oft nicht, wieder damit zu beginnen. Je länger die letzte Fahrt her ist, desto mehr Überwindung kostet es. Wer dennoch gerne wieder ein Fahrzeug führen will, kann sich mit einem Auffrischungskurs schnell wieder fit für die Straße machen. Etwa bei einem Verkehrskundekurs der VKU Zürich oder auch in einem Intensivtraining, das viele Fahrschulen anbieten, um ihren Schülern mehr Sicherheit im Umgang mit verschiedenen Situationen zu vermitteln.

So funktioniert es

Der Führerschein kann einfach formlos bei der zuständigen Fahrerlaubnisbehörde bzw. Führerscheinstelle abgegeben werden, entweder persönlich oder per Post mit einem Schreiben, in dem der Verzicht schriftlich erklärt wird. Geeignet ist dafür eine Fahrerlaubnis-Verzichtserklärung, für die es bei den Ämtern Vordrucke oder auch online Vorlagen zum Downloaden und Ausdrucken gibt. Wer sich nach dem freiwilligen Verzicht auf den Führerschein entscheidet, diesen wieder haben zu wollen, muss erneut eine Fahrprüfung in der Fahrschule absolvieren. Man sollte sich also gut überlegen, ob der Verzicht wirklich sinnvoll ist.

Hinweis: Ein freiwillig abgegebener Führerschein kann später erneut beantragt (Fahrprüfung!) werden, früher kassierte Punkte sind dann aber immer noch auf dem Konto! Wurde der Schein von einer Behörde entzogen (z. B. wegen bestimmter Verstöße im Straßenverkehr), kann dieser erst nach dem Ablauf festgelegter Fristen neu beantragt werden.

Verzicht aus finanziellen Gründen

Es gibt Autofahrer, die ihren Führerschein freiwillig abgeben, um sich den Aufwand und die Kosten für Rehabilitationsmaßnahmen zu ersparen. Das kann etwas nach einem Führerscheinentzug wegen Drogen oder Alkohol am Steuer sein, wenn zur Wiedererlangung ein Nachweis über eine Rehabilitationsmaßnahme oder ein MPU-Gutachten notwendig sind. Für diese werden oft nicht unerhebliche Kosten fällig, etwa für die Untersuchung von Blut, Urin oder Haaren, aber auch für Kurse und Beratungsgespräche, die zusätzlich nötig sind.

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